Besser laufen! Wie finde ich den passenden Schuh?
Wer alle Sorgen dieser Welt vergessen will, braucht nur Schuhe zu tragen, die eine Nummer zu klein sind.
Das sagte kein Geringerer als der amerikanische Schriftsteller Marc Twain. Recht hat er. Warum es so wichtig für die Gesundheit ist, dass Schuhe genau passen, liest du hier.
Passende Schuhe sind ein Segen! Ob zu klein oder zu groß, zu eng oder zu weit – Schuhe müssen genau passen, damit wir uns in unserer Haut so richtig wohl fühlen. Leider jedoch tragen 80% der deutschen Bevölkerung nicht passende Schuhe, was eine Studie des Prüf- und Forschungsinstituts Pirmasens (PFI) an über 10.000 Füßen belegt. Was aber noch viel schlimmer ist: Den meisten Menschen ist dies gar nicht bewusst.
Dass zu kleine Schuhe dem Fuß nicht gut tun, ist den meisten Menschen allerdings aus eigener, schmerzlicher Erfahrung bekannt. Die Füße werden gequetscht und die Zehen gestaucht. Das tut weh! Und sorgt im schlimmsten Fall für Blasen. Auch langfristige gesundheitliche Probleme sind leider denkbar. Weil die Muskeln, die die Zehen bewegen, ihren Ursprung in den Waden haben, können gestauchte Zehen zu Durchblutungsstörungen in den Beinen führen. Und wenn zu kleine Schuhe dauerhaft getragen werden, kann dies sogar zu Fußformationen wie Hallux Valgus (Schiefzehe) oder Hammerzehen führen.
Zu groß, zu klein? Beides ist schlecht! Auch zu große Schuhe sind schädlich für den Fuß. Sind die Schuhe zu weit, findet der Fuß keinen Halt und rutscht in den zum Abrollen gedachten Leerraum im Schuh, die so genannte Zugabe. Dadurch werden die Zehen bei jedem Schritt genauso gestaucht, als sei der Schuh zu klein. Gleichzeitig ist an der Ferse zu viel Platz, so dass der Fuß aus dem Schuh schlappt. Das kommt einigen Damen vielleicht von schlecht sitzenden Pumps bekannt vor. Wenn der Schuh zu lang ist, behindert er den Fuß beim Abrollen. Dies kann den Gang verändern und die Gelenke stärker belasten.
Wie finde ich denn nun die perfekt passenden Schuhe? Dazu gibt es ein paar Faustregeln. Um dem eigenen Fuß etwas Gutes zu tun, sollte man zuerst die eigene Schuhgröße messen lassen. Vor den Zehen muss genügend Zugabe zum Abrollen sein, aber auch nicht zu viel. 10 Millimeter sind ideal. Am Ballen und an der Ferse muss der Schuh fest sitzen, vor allem bei höheren Absätzen darf die Ferse nicht herumwackeln, da man sonst leicht umknicken kann. Merke: ein passender Schuh hält den Fuß vor allem im Ballenbereich, der breitesten Stelle des Fußes, fest. Dabei darf er nicht drücken.
Extra-Tipp: Achte beim Schuhkauf auch auf die Tageszeit! Unsere Füße sind abends dicker als am Morgen. Darum solltest du Abendschuhe auf jeden Fall abends kaufen, um zu verhindern, dass sie später zu eng sind. Schuhe, die den ganzen Tag über getragen werden, kauft man am besten nachmittags. Kauft man sie morgens, können sie abends zu eng sein. Kauft man sie abends, können sie morgens zu weit sein. Ganz wichtig: Nimm dir genügend Zeit bei der Anprobe! Und probiere die Schuhe niemals nur im Sitzen an! Da sich unsere Füße dynamisch den jeweiligen Anforderungen anpassen, sind sie unter Belastung und beim Gehen länger als im Sitzen. Ein Schuh, der im Sitzen passt, kann also beim Gehen zu klein sein. Laufe daher unbedingt einige Schritte in den Schuhen. Erst dann kann man sagen, ob sie wirklich passen.